Präsentationsvideo der Bergbrüderschaft
 

 

Die Wismut

Wissenswertes zur Geschichte den Lagerstätten und sonstiges

 

Wir pflegen in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Traditionsverein Wismut und dem Ring Deutscher Bergingenieure Regionalgruppe Westerzgebirge die bergmännischen Traditionen der Wismut und verkörpern damit im Erzgebirge den neuzeitlichen Bergbau von 1946 bis 1990.

Wir haben uns hauptsächlich die Repräsentation des Bergbaus der Wismut nach außen zur Aufgaben gemacht. Wir wollen mit unserer Vereinsarbeit hauptsächlich eine positive Außenwirkung für unseren Heimatort Bad Schlema und für die Wismut GmbH erzielen und so für unsere Heimat werben.

Viele unserer Mitglieder waren Mitarbeiter der SDAG Wismut. Die gemeinsamen Erinnerungen von Unter- und Übertage aus dieser Zeit verbinden bei anregenden Gesprächen. Dadurch wird die Geschichte für die Nachwelt wach gehalten und bleibt in Erinnerung.

Viele Jugendliche interessieren sich für die jüngere Geschichte des Bergbaus und arbeiten in unserem Verein mit. Sie ehren damit ihren Vater oder den Großvater, der bei der Wismut war, und pflegen in seinem Namen die Traditionen.

Wir führen regelmäßig vereinsinterne Veranstaltungen für jede Altersklasse durch, zum Beispiel im Februar unser Schlachtfest und im Juli unser Sommerfest. Außerdem im Programm verankert sind verschiedene Ausfahrten z.B. zu unserer Partnergemeinde nach Rechberghausen. Ein Glanzpunkt ist unsere alljährliche Osterwanderung in unserer Region.

Warum Du?

Es gefällt dir, wenn Traditionen erhalten bleiben? Du hast ein gutes Gefühl, wenn du Altbewährtes wieder entdeckst? Du fühlst dich mit unserer Heimat, den Menschen und unserer Geschichte verbunden?

Dann möchten wir dich zu uns einladen!

Du wirst in eine große Gemeinschaft von Gleichgesinnten aufgenommen. Du lernst neue, nette Leute kennen und du wirst das Gespräch in einer gemütlichen Runde bald zu schätzen wissen.

Du wirst viele neue Erfahrungen machen. Viele aufregende Erlebnisse in unserer Gemeinschaft werden dir zu teil.

 

das Bergbaugebiet Schneeberg / Schlema

- seit etwa 1170 Bergbau auf Eisen und Braunstein im Schlemaer Gebiet am Klosterberg, am Gleesberghang und am Roten Kamm

- seit etwa 1440 Bergbau auf Silberim Schlemaer Gebiet an der Mulde - Silberwaag, im Silberbachtal zum Beispiel im Silberkammerstollen

- um 1450, erstes Berggeschrei nach Silber in Schneeberg

- 1485, Baubeginn des Marx-Semmler-Stollen mit einer Lämge von ca. 44 km

- seit Ende des 15. Jh. Bergbau auf Kupfer im Jung-König-David (Streinbruchweg)

- um etwa 1860 Wiederaufnahme der Gewinnung von Braunstein am Klosterberg (Clara Osterlamm bzw. Osterammstollen)

- ab 1906, erfolgreiche Suche nach radioaktiven Wässern im Marx-Semmler-Stollen durch Richard Friedrich

- 16.03.1913, erstmals Ausgabe von Radonwasser am Lichtloch 15 des Marx-Semmler-Stollen an die Schlemaer Bevölkerung

- 16.05.1918, Eröffung des stärksten Radiumbades der Welt in Oberschlema

- 27.01.1945, das Oberste Verteidigungskomitee der UdSSR beschließt, die Uransuche über die Grenzen des eigenen Landes hinaus auszudehnen.

- 11.02.1945, der britische Premierminister Churchill, der US-Präsident Roosevelt und der sowjetische Gerneralissimus Stalin verhandeln in Jalta über die Aufteilung der Besatzungszonen Deutschlands.

- 16.04.1945, amerikanische Truppen rücken in die erzgebirgischen Städte Aue, Hartenstein und Lößnitz ein.

- 08.05.1945, sowjetische Truppen besetzen die sächsischen Städte Annaberg, Chemnitz und Marienberg.

- Juni 1945, Generaloberst Serov, Stellvertreter des sowjetischen Innenministers, und Geheimdienstchefs Berija werden alle sowjetischen Geologen in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands zur Uransuche unterstellt.

- 10.06.1945, US-Präsident Truman gibt den Befehl zum Rückzug der amerikanischen Armeen aus Thüringen und Sachsen.

- 11.06.1945, sowjetische Truppen rücken in Aue und Schneeberg ein.

- im August 1945 beginnt eine Gruppe sowjetischer Geologen mit der Untersuchung von Uranlagerstätten auf der böhmischen Seite des Erzgebirges.

- im Herbst 1945 beginnen die Erkundungsarbeiten auf Uran durch die sowjetische Militäradministration im gesamten Erzgebirge mit Schwerpunkten in den alten Silberbergbaugebieten, erfolgreiche Sucharbeiten der sowjetischen Besatzungsmacht nach Uran im Marx-Semmler-Stolln

- 14.09.1945, ein erster Bericht wird an das Oberste Verteidigungskomitee der UdSSR gesandt.

- 26.09.1945, Oberst S. P. Aleksandrov, bislang verantwortlich für die sowjetische Uranerkennung in Bulgarien, nunmehr Leiter der sowjetischen Geologenexpedition in Deutschland, trifft mit Sondereinheiten des Geheimdienstes NKWD in Sachsen ein.

- September 1945, die ersten deutschen Bergleute, darunter der Obersteiger der Sachsenerz Bergwerks AG in Freiberg, Johannes Schmidt, werden von den Besatzungsbehörden zur Uranerkundung verpflichtet und unterstützen die Arbeiten beim Aufschließen alter Gruben.

- Herbst 1945, Schmidt wird von der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) in Berlin- Karlshorst als Berater in Fragen der Urangewinnung hinzugezogen.

- 01.10.1945, Dr. Adolf Krebs, Leiter des Radium-Instituts in Oberschlema, wird von den Sowjets verhaftet und in Moskau mehrere Monate lang verhört. 1946 nach Oberschlema zurückgekehrt, geht er nach Frankfurt (Main) und im folgenden Jahr in die USA. Dort arbeitet er für amerikanische Dienststellen; später erhält er einen Lehrstuhl für Biologie, dann für Radiologie an der Universität von Louisville.

- 21.11.1945, der Vizepräsident der Landesverwaltung Sachsen informiert sich über die Aufschlussarbeiten in Oberschlema.

- 1945/1946 Beginn des intensiven Abbaus der Uranerzlagerstätten im Westerzgebirge

- 17.01.1946, der gemeinsame Allierte Konrollrat für Deutschland erlässt den Befehl Nr. 3, der die Zwangszuweisung von Arbeitsplätzen an Arbeitslose für die Dauer von sechs Monaten oder länger erlaubt.

- im Januar 1946, Betriebsteile der Sachsenerz Bergwerks AG bei Johanngeorgenschadt werden von sowjetischen Militäreinheiten beschlagnahmt. Hier entsteht später das Objekt Nr. 1 der neu gegründeten SAG Wismut.

- im Frühjahr 1946, an der Bergakademie Freiburg werden Büros des sowjetischen Volkskommissariats für Rüstung eröffnet. Beginn der Sümpfungs- und Aufwältigungsarbeiten in alten Silberstollen und Schächten;
Aufnahme der ersten Uranerzgewinnungsarbeiten in Annaberg, Schneeberg, Oberschlema und Johanngeorgenstadt, Zwangsverpflichtungen von Arbeitskräften

- 22.04.1946, der Alliierte Kontrollrat erlässt mit der Direktive Nr. 22 ein Betriebsrätegesetz für ganz Deutschland.

- im April 1946, in Johanngeorgenstadt wird das erste Uran für die Wismut AG abgebaut.

- im Mai 1946, die Leiter der Lager für Umsiedler und Arbeitsämter in Sachsen werden verpflichtet Arbeitskräfte in „großer Zahl“ in das Bergbaurevier Aue zu schicken. Die Besatzungsbehörden erteilen kleinen Privatbetrieben in Schneeberg den Auftrag, nach Uran zu suchen.

- 31.05.1946, die SMAD ordnet die Schließung des Radium-Instituts in Oberschlema an.

- 14.06.1946, in Halle (Saale) kommt es zur Gründung der (sowjetszonalen) Industriegewerkschaft Bergbau.

- im August 1946, der erste Abbau von Uranerzen beginnt in Oberschlema.

- 01.09.1946, der erste für Bergarbeiter abgeschlossene Tarifvertrag findet keine Anwendung auf die Betriebe der Wismut Aktiengesellschaft.

- im September 1946, nach der Beschlagnahmung von Gruben in Schneeberg durch sowjetische Militäreinheiten entsteht dort später das Wismut-Objekt Nr. 3.

- im Herbst 1946, „Sonntagsschichten“ werden im Revier von Johanngeorgenstadt eingeführt. Prof. Dr. Friedrich Schumacher, Direktor des Geologischen Instituts der Bergakademie Freiberg, wird von den Besatzungsbehörden beauftragt, bis zum Jahresende ein Gutachten über die
Uranvorkommen im Erzgebirge zu erstellen.

- im Oktober 1946, der Leiter der Bergbau-Verwaltung der sowjetischen Geologischen Erkundungsexpedition erhält den Befehl zur Bildung von Bergbauverwaltungen in Sachsen.

- 13.11.1946, das Sekretariat des Landesvorstandes der SED in Sachsen bildet einen Sonderausschuss Erzbergbau.

- 16.11.1946 Einstellung des Kurbetriebes im Radiumbad Oberschlema

- 15.02.1947, die Sowjetische Militärverwaltung in Deutschland beauftragt den früheren Oberleutnant und Adjutanten des Generalfeldmarschalls Rommel mit dem Aufbau einer Bergpolizei mit dem zentralen Sitz in Aue.

- 20.02.1947, die IG Bergbau entsendet einen Sonderbeauftragten für Erzbergbau nach Aue.

- im Frühjahr 1947, ein leistungsbezogenes Entlohnungssystem wird für den Uranbergbau eingeführt. Der Sonderausschuss Erzbergbau des Landesvorstands Sachsen der SED wird nach Aue verlegt. In Bärenstein beginnt der Uranbergbau. Dort arbeiten auch Privatbetriebe. Die Gruben des Marienberger Reviers werden von den Besatzungsbehörden beschlagnahmt.

- 01.03.1947, die Präsidentin des Landesarbeitsamtes Sachsen hält sich zu Beratungen in Aue auf.

- 15.04.1947, ein Brief des Landesvorstandes Sachsen des (sowjetzonalen) Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes (FDGB) an die „russischen Gewerkschaften“ informiert über „Übelstände im Erzbergbau im Kreis Aue“. Er enthält zahlreiche Forderungen an die sowjetische Generaldirektion der Wismut AG zu Verbesserung der Lage.

- 26.04.1947, Generalmajor Michail M. Malcev, Generaldirektor der Wismut AG, empfängt erstmals eine deutsche Gewerkschaftsdelegation und sichert Verbesserungen zu.

- 01.05.1947, Malcev delegiert einen Steiger als Gewerkschaftsfunktionär in das Amt für Arbeit und Soziales des Landes Sachsen, Außenstelle Aue. Für das Revier Johanngeorgenstadt wird ebenfalls ein hauptberuflicher Gewerkschafter eingesetzt.

- 08.05.1947, die sächsische Landesregierung erlässt ein Gesetz zur Enteignung aller privaten Bergbauunternehmen.

- 26.05.1947, die Sowjetische Militäradministration in Deutschland ordnet mit dem Befehl Nr. 128 die „Übernahme einer Reihe deutscher Bergbau-Betriebe in das Eigentum des UdSSR auf Reparationsrechnung“ an.

- Ende Mai 1947, der Direktor der Hygienischen Untersuchungsanstalt Dresden warnt in einem Gutachten den sächsischen Landtag eindringlich vor den gesundheitlichen Gefahren des Uranbergbaus.

- 30.05.1947, der Befehl Nr. 131 der Sowjetischen Militärverwaltung in Sachsen schreibt nochmals die Überführung der sächsischen Bergverwaltungen in sowjetische Regie fest.

- 03.06.1947, Malcev erlässt den Befehl Nr. 115, mit dem wichtige Forderungen der deutschen Gewerkschafter erfüllt werden.

- im Juni 1947, die Besatzungsbehörden erlauben die Wiederaufnahme des Kurbetriebes in Oberschlema, der jedoch bald darauf ganz eingestellt wird. Der Ministerrat der UdSSR beschließt den offiziellen Beginn des Uranbergbaus im Erzgebirge.

- im Sommer 1947, bei der Wismut AG finden die letzten freien Betriebsratswahlen statt. Malcev fordert den Landesverband Sachsen des FDGB auf, Berichte über die Zustände im Uranbergbau weder in
der Presse zuzulassen noch in Versammlungen zu diskutieren.

- 2.7.1947 Gründung der staatlichen Aktiengesellschaft der Buntmetallindustrie SAG Wismut mit Stammsitz in Aue , Eintragung der sowjetischen Aktiengesellschaft „WISMUT“ ins Handelsregister beim Amtsgericht in Aue; Ziel des Unternehmens: die Gewinnung von Buntmetallerzen

- 03.07.1947, zu einer Zusammenkunft des sächsischen Landesarbeitsamtes werden sämtliche Bürgermeister der Bergbaustädte, Behördenvertreter, Betriebsräte und Bergleute nach Aue geladen.

- 17.07.1947, der Landesverband Sachsen der SED beschließt, wegen der Situation im Bergbau den Parteivorstand anzurufen.

- 01.08.1947, die SMAD erlässt einen geheimen Befehl zur Stellung von 20.000 Arbeitskräften für den Erzbergbau.

- 05.08.1947, die sächsische Landesregierung verhängt mit Rücksicht auf die Bedürfnisse des Uranbergbaus eine Zuzugssperre für Umsiedler in die Kreise Aue, Marienberg und Annaberg.

- 12.08.1947, der Parteivorstand der SED befasst sich mit den sozialen Missständen im Uranbergbau.

- 28.08.1947, die sowjetische Militärverwaltung in Sachsen befiehlt dem sächsischen Ministerpräsidenten Seydewitz, die Kurunternehmen in Oberschlema an die Wismut AG zu verpachten.

- im Herbst 1947, auf Befehl der Direktion der SAG Wismut kommt es zur Auflösung der frei gewählten Betriebsräte.

- 13.09.1947, in einer Presseerklärung behauptet Wilhelm Pieck, zusammen mit Otto Grotewohl, Vorsitzender der SED, nichts über Zwangsverpflichtungen für den Erzbergbau zu wissen.

- 10.10.1947, Otto Grotewohl ordnet die Gewährung von Prämien und Auszeichnungen für Beschäftigte der Wismut AG an.

- 28.02.1948, die sächsische Landesregierung führt Gespräche mit der Wismut AG wegen der Aussiedlung von Personen aus den Regionen des Uranbergbaus, die „nicht unmittelbar mit dem Wirtschaftsprozess verknüpft sind“. Das Schneeberger Wohnungsamt hält für „tauschlustige Personen oder Familien“ Wohnungsangebote in anderen Räumen der Sowjetischen
Besatzungszone bereit.

- im Frühjahr 1948, Bildung von Gewinnungsobjekten , die aus Geheimhaltungsgründen numeriert werden: z. B. Johanngeorgenstadt Objekt 01, Oberschlema Objekt 02, Schneeberg Objekt 03, Annaberg Objekt 04, Marienberg Objekt 05, Schneckenstein Zobes Vogtl. Objekt 06, Bärenstein/Niederschlag Objekt 07, Breitenbrunn Objekt 08, Aue Objekt 09

- 23.04.1948, Führungskräfte der Wismut AG beraten mit Vertretern des Verteidigungsministeriums der UdSSR in Aue.

- 30.05.1948, der sächsische Ministerpräsident Seydewitz zeichnet Delegierte der Wismut AG mit Ferienreisen aus.

- im Juni 1948, die Deutsche Verwaltung des Innern erläßt eine Richtlinie „über die Fahndung nach flüchtigen Bergarbeiten er zentralen Bergwerksverwaltung in Aue/Sachsen“.

- 09.09.1948, Belegschaftsmitglieder der Wismut AG bitten den sächsischem Ministerpräsidenten in einem Brief, für sie reservierte Plätze in Kureinrichtungen einzurichten.

- 25.09.1948, in den Kreis Aue dürfen nur noch solche Arbeitskräfte vermittelt werden, die nicht geschlechtskrank sind.

- 10.10.1948, Grotewohl spricht auf einer Kundgebung vor mehr als 4.500 Bergarbeitern in Aue.

- 21.11.1948, Seydewitz leitet eine Beratung über Fragen des Wohnungsbaus im Kreis Aue, mit dem bald darauf begonnen wird.

- 17.04.1949, im Klubhaus „Fortschritt“ in Schneeberg findet eine Konferenz zur Gründung einer Kreisorganisation der „Gesellschaft zum Studium der Kultur der Sowjetunion“ statt.

- 26.06.1949, der Vorstizende der SED-Kreisleitung II Aue ruft alle Parteimitglieder auf, an einem „Henecke-Sonntag“ besonders hohe Schichtleistungen zu erbringen.

- 27.06. 1949, ein Aufruf an Einwohner in Aue appelliert zur Mitarbeit am Wohnungsbauprojekt für Bergarbeiter.

- 15.07.1949, die Leitungen der SED und ihrer Jugendorganisation „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen werden aufgefordert, Parteimitglieder in den Uranberbau zu delegieren.

- 29.08.1949, die Sowjetunion zündet bei Semipalatinsk ihre erste Atombombe.

- im September 1949, die Bergpolizei wird auf der Grundlage eines Vertrages zwischen der sowjetischen Besatzungsmacht und der sächsischen Landespolizeibehörde reorganisiert.

- 11.10.1949, in Berlin dankt Grotwohl bei einem Fackelzug den Angehörigen der FDJ der Wismut AG für ihre besonderen Leistungen.

- 01.03.1950, Klaus Fuchs wird in London wegen Atomspionage für die Sowjetunion zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt.

- 01.04.1950, die gesonderte „Reviergruppe Wismut“ wird aus der zentralen IG Bergbau ausgegliedert.

- 04.06.1950, der Bundesvorstand des Freien Deutschen Gewerkschafts- bundes bildet eine gesonderte Industriegewerkschaft Wismut.

- 11.06.1950, der sächsische Arbeitsminister übergibt den Wismut-Bergleuten ein Sanatorium in Niederschlema.

- 17.06.1950, der stellvertretende Ministerpräsident Walter Ulricht, der sächsische Ministerpräsident Seydewitz und Generaldirektor Malcev nehmen an der Delegierten Konferenz der SED Wismut Aue teil.

- 27.07.1950, das Politbüro der SED beschließt Maßnahmen zur Verbesserung im Uranbergbau.

- 17.09.1950, in Zwickau wird erstmals unter Teilnahme von Wilhelm Pieck der „Tag der Bergarbeiter“ festlich begangen.

- 15.10.1950, der Chefredakteur des SED-Zentralorgans „Neues Deutschland“ wird zur Wismut AG strafversetzt. Kurt Bartel (KuBa) textet das „Wismut-Lied“.

- 28.01.1951, die Zentrale Kampfplankonferenz AG Wismut beschließt den Bau von „Kulturpalästen“.

- 18.03.1951, die Betriebssportgruppe „Zentra Wismut Aue“ steigt in die Fußball-Oberliga auf.

- 21.03.1951, Wismut-Bergleute stürmen eine Polizeiwache in Schneeberg.

- 28.06.1951, der Ministerrat der DDR beschließt soziale Verbesserungen für Bergarbeiter.

- 30.06.1951, Otto Grotewohl zeichnet 30 „verdiente Bergleute“ aus. Bergleute der Wismut AG werden als Bürgermeister in Johanngeorgenstadt und Oberschlema eingesetzt.

- 16.08.1951, in Saalfeld kommt es zu einem Aufruhr unter der Wismut Belegschaft.

- im Herbst 1951, die Räumung der Altstadt von Johanngeorgenstadt wird vorbereitet.

- im November 1951, das SED-Politbüro beschließt sowohl umfangreiche soziale Verbesserungen für die Beschäftigten im Uranbergbau als auch repressive Maßnahmen.

- 15.12.1951, Walter Ulbricht spricht auf der 5. Gebietsdelegierten-Konferenz der SED Wismut Aue.

- 18.12.1951, der Ministerrat der DDR gibt umfangreiche Mittel für den Wismut-Wohnungsbau frei.

- 1951/52 Aufnahme von Gewinnungsarbeiten in den sedimentären Lagerstätten Ostthüringens (Raum Ronneburg) als Objekt 90

- ab 1952, beginnt der Abriss der Altstadt von Johanngeorgenstadt wegen falscher Erkundungsarbeiten und Führung der Bergarbeiten (Raubbau), der Abriss wurde beendet etwa 1954.

- ab Ende 1952/Anfang 1953 Beginn des Abrisses des Kurzentrum des Radiumbades Oberschlema wegen Senkungserscheinnungen durch den oberflächennahen Uranabbau bis ins Silberbachtal; Abriss des letzten Hauses am 28.07.1957

- im Februar 1952, auf einem Treffen der Generaldirektion der Wismut AG mit Ulbricht und Vertretern des FDGB sowie der sächsischen Landes- regierung werden sozialpolitische Vergünstigungen für die Wismutberg- leute, insbesondere der Bau neuer Wohnungen, beschlossen.

- im März 1952, zur Durchführung der Beschlüsse kommt es zur Bildung des „Sonderbaustabes Erzbergbau“. In den Kreisen des Uranbergbaus kommt es zu ersten politisch motivierten Zwangsaussiedlungen.

- im Frühjahr 1952, die Zahl der Entlassungen übersteigt bei der Wismut AG erstmals die Zahl der Einstellungen.

- im Juni 1952, die Zentralverwaltung der IG Wismut beschließt die Erweiterung des betriebseigenen Verkaufsstellennetzes.

- 08.08.1952, der 1. Sekretär der SED Wismut wird Abgeordneter des Bezirkstages in Chemnitz.

- im Frühjahr 1953, bei der Wismut AG kommt es zu einer neuen Entlassungswelle.

- 22.04.1953, Wismut-Kraftfahrer streiken in Katzendorf.

- 15.06.1953, Einwohner von Johanngeorgenstadt protestieren gegen die Pläne zur Räumung und Abriss ihrer Häuser.

- 17.06.1953, Volksaufstand in der gesamten DDR.

- im Juli 1953, mindestens 51 Wismut-Kumpel werden in Zusammenhang mit der Streikbewegung verhaftet.

- 22.08.1953, die Regierungen der UdSSR und der DDR schließen ein Abkommen über die Umwandlung der bisherigen sowjetischen Wismut AG in die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft (SDAG) Wismut.

- 05.11.1953, eine Gewerkschaftsdelegation der Wismut AG reist in die Sowjetunion.

- im November 1953, Otto Grotewohl besucht Oberschlema.

- 21.12.1953, die SAG Wismut wird aufgelöst.

- im Januar 1954, Bildung der Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft “WISMUT“ (SDAG); Abschluss der Uranerzlieferungen als Reparations- zahlungen an die UdSSR. Bestimmender Partner auf allen Gebieten bleibt die Sowjetunion.

- 01.01.1954, Fritz Selbmann, Minister für Schwerindustrie, wird zum Vorsitzenden des Vorstandes der neu geschaffenen Sowjetisch-Deutschen Aktiengesellschaft Wismut ernannt.

- 09.10.1954, der sowjetische Außenminister Molotow befährt den Wismut Schacht 227

- 1954, Beginn der Teufe des Rundschachtes 366 mit 7 m Ø in Aue-Alberoda; Beginn der Ausrichtung des Lagerstättenteiles Niederschlema- Alberoda: Voraussetzung für die Bergarbeiten bis 1990

- 19.02.1955, der 1. Sekretär der SED Wismut nimmt eine Parade der Betriebs-Kampfgruppen ab.

- im April 1955, das Zentralkommittee der SED würdigt die Pionierrolle der Wismut-Beschäftigten bei der Festsetzung neuer Arbeitsnormen.

- 01.05.1955, Kurt Bartels verfasst sein Gedicht: „Maigruß an die 6.000 Brigaden des Erzbergbaus“.

- 16.07.1955, ein Grubenbrand im Blindschacht 208 b in Niederschlema fordert 33 Tote.

- 22.07.1955, in Karl-Marx-Stadt, dem Sitz der Hauptverwaltung der SDAG Wismut, findet ein Staatstrauerakt statt.

- 1956, Beginn der Teufe des Schachtes 371 - Zweiter Rundschacht im nordöstlichen Grubenfeld Niederschlema-Alberoda und mehrerer Wetterschächte.

- im Dezember 1956, erstmals wird ein deutscher Bergmann Leiter eines „Schachtes“ der Wismut AG.

- 1955 bis 1963, auslaufen des Uranerzbergbaues in Marienberg, Annaberg, Johanngeorgenstadt und im Vogtland; Expansion des Bergbaues im Thüringer Becken nach Nordosten

- 1963/64, Beginn des Aufbaues und der Ausrichtung der Lagerstätte Königstein in der Sächsischen Schweiz.

- im März 1965, erstmals Wetterkühlung im Objekt 09 Aue

- im Herbst 1967, Beginn einer Stollenauffahrung in Pöhla Ziel: Untersuchung der Skarnlagerstätten am Schwarzenberger Granit

- im Januar 1968, Umstrukturierung der WISMUT analog der Kombinate der DDR, Objekte werden Bergbaubetriebe, Bildung von Fachbereichen und Grubenbereichen

- Ende 1960, mit einer Belegschaft von etwa 12 000 Mann und einer Jahresproduktion von 5 000 t Uran ist der Bergbaubetrieb 09 in Aue größter Uranproduzent der SDAG WISMUT.

- ab 1970, umfangreiche Erweiterung des Thüringer Abbaugebietes bis in den Bezirk Leipzig hinein (Beerwalde, Drosen, Korbusen).

- im August 1970, Beginn der Trennung des Hauers vom Bohrhammer: Einführung des ersten sowjetischen Bohrwagens, abgeschlossen um 1975 mit dem Einsatz von Bohrwagen aus der Wismutentwicklung.

- Anfang der 70er Jahre, Umstellung auf gleislose Technik im Thüringer und Königsteiner Abbau und bei Großkammernauffahrungen

- 1972, genereller Einsatz von Grubenwetterkühlern ab Sohle minus 1170 m - der Energiebedarf mit Wetterkühlung und Bewetterung steigt auf mehr als 50 MW installierte Leistung (= 0,5 % des Energiebedarfs der DDR) im Bergbaubetrieb Aue.

- 1973, Beginn der Auffahrung der Sohle minus 1620 m, der bis dahin tiefsten Sohle im Uranerzbergbau

- 1973 bis 1976, Durchführung umfangreicher Zinnerkundungsarbeiten im Betriebsabschnitt Pöhla (Auffahrung der Zinnkammern) in der Lagerstätte Hämmerlein, Untersuchung der ehemaligen Eisenerzgrube Globenstein auf Zinn- und Wolframvorkommen.

- 1975. Teufe von zwei 480 m tiefen Blindschächten in Pöhla

- 14. 01. 1986, im Lagerstättenbereich Niederschlema-Hartenstein-Alberoda erreicht der Blindschacht 383 IIIb die Sohle minus 1800 m (entspricht 1825 m unter Rasenbank Schacht 371) und damit die seinerzeit größte aufgeschlossene Teufe in Europa.

- 02.01.1988, Beginn der Auffahrung der Sohle minus 1800 m

- Anfang 1989, es sickern Gerüchte durch, dass die UdSSR aufgrund gravierender wirtschaftlicher Schwierigkeiten ihre Uranimporte reduzieren will.

- im April 1989, Veröffentlichung eines Ministerratsbeschlusses der DDR: WISMUT soll weitgehend verkleinert und Betriebe, wie z. B. Beerwalde ganz eingestellt werden. Im Bergbaubetrieb Aue sollten bis 1993 etwa 3 000 Betriebsangehörige in die volkseigene Industrie wechseln.

- ab 1990, die Sowjetunion verzichtet auf weitere Uranimporte - der Industriezweig WISMUT steht vor dem Aus.

- Mitte 1990, beginn der Auflösung der WISMUT: eigene Sparten wie Bauwesen, Maschinenbau und andere werden mit dem Ziel der späteren Privatisierung gebildet. Die Bergbaubetriebe werden zu Sanierungsbetrieben umgebildet, die die Hinterlassenschaft der WISMUT aufarbeiten werden.

- 01.03.1991 der letzte Hunt mit Uranerz verlässt den Schacht 371, auf der Sohle minus 540 m des Schachtes 371 wird ein Besucherbergwerk eingerichtet.-

- im Juni 1991, Einstellung der Erzförderung in Pöhla. Im Querschlag 2 und im Zinnkomplex entsteht ein weiteres Besucherbergwerk

- 20.12.1991 Umwandlung der SDAG Wismut in den Sanierungsbetrieb Wismut GmbH

- im Dezember 1996, das Besucherbergwerk auf dem Schacht 371 wird nachdem über 50.000 Besucher eingefahren waren geschlossen, das Flutungswasser erreichte die damalige Wettersohle minus 546 m

- 1998, aufgrund einer mit der Wismut geschlossenen Vereinbarung und der Zustimmung durch das Bergamt Chemnitz übernimmt der Bezirksverein Westerzgebirge im RDB e.V. (Ring Deutscher Bergingenieure), das Besucherbergwerk Pöhla für Bergwerksführungen an arbeitsfreien Zeiten.

- 1999, nachdem das öffentliche Interesse an einem weiteren Besucherbergwerk innerhalb der Lagerstätte Schlema-Alberoda groß wurde, erfolgte durch Wismut der Antrag für den Schacht 15IIb in Oberschlema, wiederum mit der Maßgabe die Bergwerksführungen in die fähigen Hände des RDB`s zu übergeben.

- 05.07.2000, Gründung der Bergbrüderschaft Bad Schlema e.V, einzige Bergbrüderschaft die den neuzeitlichen Bergbau der Wismut von 1946 bis 1990 bei Bergparaden darstellt.

 

Uranfördermengen

SAG / SDAG Wismut gesamt: 220 000 t davon aus Sachsen und Thüringen je ca 50%

davon aus Schneeberg 200 t

aus Johanngeorgenstadt 3 770 t (inkl. 185 to aus dem Gebiet der CSSR)

aus Oberschlema 6 600 t

aus Pöhla 1 000 t

aus Niederschlema/Alberoda 73 100 t

 

Teufen

Wismut Objekt 01 in Johanngeorgenstadt bis 500m

Wismut Objekt 02 in Oberschlema bis 750m

Wismut Objekt 03 in Schneeberg bis 400m

Wismut Objekt 09 / Bergbaubetrieb 9 Niederschlema / Alberoda bis 2 000m

Schächte in Osthüringen bis 1 000m

Tagebau Lichtenberg (Ostthüringen) 240m

 

Interessantes zum Niederschlemaer / Alberodaer Grubengebäude

- Ausdehnung des Grubenfeldes insgesamt 22 qkm

- 4 200 km horizontale Grubenbaue aufgefahren

- 54 Tagesschächte und 26 Blindschächte

- die Hauptförderschächte waren Schacht 38 / Schacht 66 / Schacht 207 / Schacht 250 / Schacht 366 und Schacht 371

- es gab 48 Gwinnungssohlen und 12 Abwettersohlen

- tiefste Teufe minuns 2 000 m, Schacht 371, damit tiefster Schacht Europas

- tiefste Fördersohle war minus 1 800 m

Beschäftigen im Bergbaubetrib Aue in den Jahren 1960/1970 ca. 12.000

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